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Schienenblockade am Hamburger Hafen +++ Stopp der Waffenexporte nach Israel gefordert
Hamburg, 7.11.25, 8:45 Uhr
Momentan blockiert eine Aktionsgruppe in Solidarität mit Palästina Gleise am Hamburger Hafen. Damit stören sie die Transportwege, auf denen die Logistikunternehmen Maersk und die israelische Reederei ZIM Rüstungsgüter nach Israel liefern. Die Gruppe fordert einen sofortigen Stopp der Waffenexporte nach Israel, das Ende der Besatzung Palästinas und übt scharfe Kritik an der Bundesregierung für ihre Unterstützung der Kriegsverbrechen in Gaza. An der Aktion beteiligt sind Ende Gelände und weitere palästinasolidarische Menschen.
Es versammeln sich gerade Menschen, darunter auch Hafenarbeiter*innen, in der Nähe der Blockade auf einer angemeldeten Kundgebung an der Waltershofer Brücke, um die Forderungen der Aktionsgruppe zu unterstützen. Sie sind herzlich eingeladen, zu der Kundgebung dazuzukommen und Interviews zu führen.
“Wir sind fassungslos über das Leid, das wir täglich in in Gaza und im Westjordanland mitverfolgen”, sagt Jule Fink von Ende Gelände. “Doch während Proteste für die Selbstbestimmung Palästinas niedergeknüppelt und zensiert werden, hofiert die deutsche Regierung rechtsextreme israelische Politiker und wird so zur Mittäterin an Kriegsverbrechen. Das lassen wir nicht zu. Deswegen sind wir heute hier und stellen uns diesen mörderischen Transporten in den Weg.”
Seit 2020 ist Deutschland der zweitwichtigste Exporteur von Rüstungsgütern an Israel – hinter den USA. Allein zwischen Oktober 2023 und Juni 2025 wurden Waffen im Wert von knapp einer halben Milliarde Euro exportiert. Auch nachdem Bundeskanzler Merz im August ein teilweises Waffenexportverbot verkündete, wurden nachweislich weiter Waffenexporte genehmigt.
Seit des angekündigten Waffenstillstandes bombardiert Israel weiterhin den Gazastreifen und kontrolliert völkerrechtswidrig palästinensisches Gebiet. Nach Ansicht des ECCHR (European Council for Constitutional and Human Rights) bleibt die Lieferung von militärischen Gütern an Israel darum völkerrechtswidrig. (1)
Eine Aktivistin von Ende Gelände kommentiert: “Unser Steuergeld soll nicht in Militarisierung und Unterstützung von Völkermorden fließen, sondern in Bildung, Gesundheitsversorgung und Klimagerechtigkeit – ein gutes Leben für alle.”
+++ Protestaktion gegen Waffenlieferungen an Israel nach sechsstündiger Blockade geräumt +++ Unterstützung durch Hafenarbeiter*innen +++
Hamburg, 7.11.25, 15:00 Uhr
Zurzeit wird die Protestaktion gegen Waffenexporte nach Israel am Hamburger Hafen von der Polizei geräumt. Etwa 50 Menschen hatten sechs Stunden lang Schienen besetzt, auf denen Rüstungsgüter nach Israel geliefert werden. Momentan befinden sich noch immer zehn Personen in Lock-Ons, die an den Schienen festgemacht sind. Die Protestaktion setzt sich für einen sofortigen Stopp der Waffenexporte nach Israel ein und übt scharfe Kritik an der Bundesregierung für ihre Unterstützung der Kriegsverbrechen in Palästina. An der Aktion beteiligt waren Ende Gelände und weitere palästinasolidarische Menschen. Zudem gab es auf der Waltershofer Brücke eine angemeldete Demonstration, auf der Menschen gegen Waffentransporte nach Israel protestierten, darunter auch Hafenarbeiter*innen.
Bei dieser Demonstration sprach Juke, der jahrzehntelang im Hamburger Hafen arbeitete: “Der Hamburger Hafen gehört den Menschen, die dort arbeiten und die auf ihre Arbeit stolz sein wollen. Ich kenne keinen Arbeiter hier, der Container mit Waffen transportieren möchte, die dann für üble Kriegsverbrechen genutzt werden. Darum freu ich mich, dass sich heute beherzte Menschen der Logistik des Krieges in den Weg gestellt haben, wie in vielen anderen Häfen des Mittelmeers auch.”
Der Hamburger Hafen ist ein zentraler Umschlagplatz für Waffenlieferungen in die ganze Welt. Jeden Tag werden dort zwei bis drei Container mit insgesamt 20 Tonnen Rüstungsgütern verschifft. (2)
Jule Fink von Ende Gelände kommentiert: “Mein Vater hat früher im Hafen Pfeffersäcke und Bananenkisten geschleppt. Als ich rausfand, dass in den Containern vor unseren Haustüren Waffen transportiert werden und dass der Hafen auch schon zentral für den Genozid gegen die Herero und Nama war, war das ein ziemlicher Schock für mich. Wir Hamburger dürfen nicht weiter zulassen, dass von unserem Hafen aus Krieg und Genozid ermöglicht wird!”
Ab 11 Uhr finden Sie unter dem Flickr-Link Bilder von der Aktion, die sie unter Angabe des Namens der Fotograf*in verwenden können. Zudem verlinken wir Ihnen unten ein Factsheet, mit Hintergrundinformationen zu deutschen Waffenexporten und der Rolle des Hamburger Hafens, sowie passenden Quellen.
Kontakt: presse@ende-gelaende.org
Vor Ort: Jule Fink
Handynummer: +49 1521 4512220
Instagram: https://www.instagram.com/ende__gelaende/