Barrierearmes Camp

Ableismus – aus dem Englischen to be able (= fähig sein) – bezeichnet die Abwertung und strukturelle Diskriminierung von Menschen mit Behinderungen. Beim Ableismus geht es darum, wie nicht-behinderte Menschen das Leben von Menschen mit Behinderung bewerten, welche Bilder und Stereotypen sie im Kopf haben, wenn sie an behinderte Menschen denken. Es geht aber auch um die Barrieren, die die Gesellschaft schafft und aufrechterhält. Menschen werden durch die Gesellschaft behindert. Einige Menschen bezeichnen sich deshalb als „von Ableismus Betroffene*r“, als „Behinderte*r“, oder „Mensch mit Behinderung“. (Quelle: https://fightableism.noblogs.org/about/selbstbeschreibung/)

Weitere Infos: Ability – Ableismus und Barrieren

Wir laden ausdrücklich auch Menschen zum System Change Camp ein, die von Barrieren betroffen sind. Wir verstehen Barrieren als gesellschaftlich geschaffene Strukturen, die Menschen aufgrund bestimmter körperlicher, kognitiver, psychischer oder anderer Merkmale benachteiligen. Barrieren sind Ausdruck von gesellschaftlichen Machtverhältnissen. Diese Strukturen aufzubrechen, sehen wir als Teil unserer politischen Praxis, daher versuchen wir unser Camp so barrierearm wie möglich zu gestalten. Wir begreifen diesen Weg zu Inklusion dabei als Prozess, in dem wir noch viel lernen können und müssen. In unserer Planung des Camps versuchen wir mögliche Einschränkungen mitzudenken, und für einen gemeinsamen Lernprozess freuen wir uns auf eure Rückmeldungen! Bitte meldet euch bei uns (Kontakt Camp-AG: camp@ende-gelaende.org, oder Infomail-Team: info@ende-gelaende.org), wenn ihr Bedürfnisse, Fragen oder Anmerkungen habt oder Unterstützung vor Ort benötigt.

Folgende Überlegungen gibt es bereits und werden umgesetzt:

  • Die Menschen aus der Awareness AG kümmern sich um eure Bedürfnisse, klären Konflikte, sorgen dafür, dass interpersonelle Grenzen respektiert werden und das Camp ein diskriminierungsarmer Raum wird! Die Awareness AG hat ein Awarenesskonzept ausgearbeitet, das auf dem Camp ausliegen wird (und auch hier auf der Homepage bald veröffentlicht wird). Unsere Awareness AG unterstützt bei der Umsetzung des Konzepts.
  • Weiterhin haben wir Safer-Spaces, um Diskriminierungsbetroffenen bei überwältigenden Erfahrungen, sichere Räume und Unterstützung anbieten zu können (BIPoC, TINA/FLINTA*, neurodivers). Die Safer Spaces werden gemütlich ausgestattet. Die Ansprechgruppe für sexualisierte Gewalt wird auch dieses Jahr wieder vor Ort sein.
  • Auf dem Camp werden einige schattige Inseln geschaffen.
  • Barrierearmut für Rollstühle wird durch ein Wegenetzwerk mit Bodenplatten gewährleistet. Ebenso haben wir zwei barrierearme WCs und personelle Unterstützungsangebote bei anderen Bedürfnissen (Assistenz).
  • Sprachliche Barrieren versucht unser Übersetzungsteam zu überwinden: Deutsch-Englisch-Spanisch-Französisch werden von Übersetzer*innen abgedeckt. Gebärdendolmetscher*innen werden bei einigen Workshops verfügbar sein (diese werden im Programm entsprechend markiert).
  • Am Infopunkt steht euch ein Buddy-System zur Verfügung, über das ihr Camp-Buddies anfragen könnt, die euch im Camp-Zeitraum begleiten und bei der Orientierung helfen können.
  • Auch bei allgemeineren körperlichen Beschwerden, oder z. B. ME/CFS, versuchen wir das Camp angenehmer zu gestalten: Die Workshop-Zelte sind mit Liegen ausgestattet, um Betroffenen die Teilnahme zu ermöglichen.
  • Kritische Männlichkeits-Reflektionsrunden werden täglich angeboten, um gemeinsam unser Verhalten im Camp und danach zu verbessern.
  • Kritisches Weißsein wird in Reflektionsrunden und Workshops behandelt.
  • Für Menschen, die gar nicht auf das Camp kommen können, wird es Möglichkeiten geben, Online zumindest an einigen Workshops teilzunehmen (diese werden im Programm entsprechend markiert). Zwei Workshop Zelte werden mit Hybrid-Online Technik ausgestattet, um Workshops online zu übertragen.
  • Flyer zur Sensibilisierung, Kritischem Weißsein, Kritischer Männlichkeit und anderen Themen werden an vielen Orten im Camp ausliegen, um diese Themen einer breiteren Öffentlichkeit verfügbar zu machen. Die Flyer werden auf deutsch und englisch verfügbar sein.
  • Es wird einen Kühlschrank im Sani-Zelt geben für Medikamente, die über den Camp-Zeitraum gekühlt werden müssen.
  • Als Ruhezeiten wurden von 08:00-09:00 ein Open Space, 10:15-11:30 ein Repro Slot, von 16:45-17:30 eine Kaffeepause und von 18:00-19:00 ein weiterer Open Space in die Tagesstruktur eingefügt, um sich zwischen den Workshops ausreichend erholen zu können. Die Open Spaces können gerne von Menschen aus der Bewegung für gemeinsame Aktivitäten genutzt werden.