Pressemitteilung vom 31.3.2017 (Berlin)

ENDE GELÄNDE kündigt Widerstand gegen Tagebauerweiterungen in der Lausitz an +++ „Wir bleiben das Investitionsrisiko!“ +++

Berlin, den 31.03.2017. Gestern Abend kündigte die Lausitzer Energie AG (LEAG) an, wie sie mit den laufenden Genehmigungsverfahren für Tagebauaufschlüsse verfahren wird. Während für den Tagebau Jänschwalde keine Erweiterungen geplant werden, soll die Hälfte des Tagebaus Nochten II neu aufgeschlossen werden. Für das Aktionsbündnis Ende Gelände ist das ein Skandal: „Wer in Deutschland Kohletagebaue erweitert, muss mit unserem Widerstand rechnen!“, kommentiert Insa Vries, Sprecherin des Bündnisses. „Auch mit der Erweiterung werden 150 Millionen Tonnen Kohle mehr verbrannt – auf Kosten des Klimas und kommender Generationen weltweit.“

Darauf macht das Aktionsbündnis bereits seit mehreren Jahren mit Aktionen zivilen Ungehorsams aufmerksam. Im Mai letzen Jahres blockierte das Bündnis unter dem Motto „Wir sind das Investitionsrisiko!“ massenhaft die Lausitzer Tagebaue und protestierte damit gegen den Verkauf des Kohlereviers an den tschechischen Investor EPH.

Sollen die UN-Klimaverträge eingehalten und die Erderwärmung auf 1,5°C begrenzt werden, müssen 90 Prozent der Kohlevorräte in Europa im Boden bleiben und fossile Infrastrukturprojekte gestoppt werden. Um dieses Ziel zu erreichen, muss laut einer Studie des New Climate Institutes der Kohleausstieg hierzulande bis 2025 abgeschlossen sein.1 Mit jeder Erweiterung der Abbaugebiete wird dieses Ausstiegsdatum unwahrscheinlicher.

Hannah Eichberger, Sprecherin des Bündnisses betont: „Die Kohle muss im Boden bleiben. Wer heute noch in fossile Infrastrukturen investiert, hat die Zeichen der Zeit nicht verstanden. Menschen werden ihrer Heimat beraubt, Natur zerstört und der Klimawandel angeheizt.“

Kontakt:

Insa Vries: 0163 4434034

1 Niklas Höhne u. a., Was bedeutet das Pariser Abkommen für den Klimaschutz in Deutschland?, hg. von Greenpeace (Hamburg, 2016), https://newclimateinstitute.files.wordpress.com/2016/02/160222_klimaschutz_paris_studie_02_2016_fin_neu1.pdf.