Aktionsrahmen

Mit diesem Text setzen wir den Rahmen für unsere Aktionen gegen die Gaslobby vom 8.-12.12.24 in Berlin. Wenn ihr an den Aktionen teilnehmen wollt, lest ihn euch bitte vorher durch.

Wir gehen gemeinsam auf die Straße, um den World LNG Summit & Awards zu blockieren, zu stören und gegen die Nutzung von fossilem Gas zu protestieren. Verschiedene Gruppen der Klimagerechtigkeitsbewegung kommen dafür zusammen. Wir haben im Detail unterschiedliche Aktionstraditionen und Analysen, stehen aber gemeinsam für Klimagerechtigkeit. Dieses Dokument legt einen gemeinsamen Rahmen für unsere Aktionen fest. Dieser ist Voraussetzung dafür, dass Aktionen für alle Teilnehmenden transparent und gut einzuschätzen sind; der Aktionsrahmen (konsens) vermittelt dass wir auch in Aktion aufeinander achten und uns unterstützen. Wir sagen, was wir tun, und werden tun, was wir sagen. Alle Menschen, die sich dieser Vereinbarung anschließen, laden wir herzlich ein, sich an der Aktion zu beteiligen. Ob aktionserfahren oder nicht, alle sollen teilnehmen können.

Wir setzen mit unseren Aktionen ein Zeichen gegen die Nutzung fossilen Gases, den Ausbau von LNG Terminals und die Ausbeutung durch neokoloniale Strukturen. Unser Protest ist angesichts der sich verschärfenden Klimaungerechtigkeit und der fehlenden Maßnahmen der letzten Jahrzehnte notwendig und angemessen. Zu unseren Aktionsformen gehören Blockaden an Orten, wo Entscheidungen zu fossilem Gas getroffen und Lobbyaktivitäten geplant werden und andere Formen des kreativen und ungehorsamen Protests – in kleinen oder größeren Gruppen.

Unsere Aktion werden ein Bild der Vielfalt, Kreativität und Offenheit vermitteln. Wir werden uns nicht von baulichen Hindernissen aufhalten lassen. Unsere Aktionen richten sich nicht gegen die Polizei, Passant*innen, Angestellte. Rettungswägen lassen wir bei Blockaden durch. Die Sicherheit aller Beteiligten hat für uns Priorität. Wir gefährden keine Menschen, verhalten uns ruhig und besonnen, und achten aufeinander und unsere jeweiligen Bedürfnisse. Wir achten darauf, durch unseren Protest nicht den fließenden Verkehr zu gefährden, sondern betreten die Fahrbahn erst, wenn dies für uns und die Autofahrenden sicher ist.

Zusammen übernehmen wir Verantwortung für das Gelingen der Aktion.

Wir führen keine Proteste unter Einfluss von Alkohol oder anderen Drogen durch. Wir haben weder Alkohol noch Drogen dabei.

Mit Aktionstrainings im Vorfeld werden wir uns gut aus unsere Aktionen vorbereiten. In der Aktionen treffen wir Entscheidungen so gut wie möglich basisdemokratisch und gemeinsam.

Keine Person soll sich gezwungen fühlen, in den Protest gehen zu müssen. Ein Ausstieg ist jederzeit möglich. Dies kommunizieren wir dann deutlich an unsere Bezugsgruppe.

Wir filmen und fotografieren unsere Proteste und veröffentlichen diese Aufnahmen. Dabei kann es auch dazu kommen, dass Gesichter auf den veröffentlichen Video- und Bildmaterialien erkennbar sein werden. Uns ist zusätzlich bewusst, dass wir in der Öffentlichkeit stehen und dass unsere Worte in der Presse und der Bevölkerung gegen uns verwendet werden können. Deswegen sind wir bedacht in dem, was wir nach außen tragen und wie wir uns verhalten.

Wir verstehen uns als Teil der Bewegung für Klimagerechtigkeit und sind solidarisch mit allen, die Widerstand leisten gegen die Klimazerstörung durch fossile Energien, gegen die sozialen und ökologischen Folgen des fossilen Kapitalismus und Neokolonialismus. Wir sind solidarisch mit allen Betroffenen globaler Krisen und Kriege. Unsere Kämpfe sind feministisch, antifaschistisch, antirassistisch, antiableistisch, queer, antikapitalistisch, gegen Antisemitismus und jede andere Form von Unterdrückung. Wir haben den Anspruch uns alltäglicher und struktureller Diskriminierungen untereinander und durch unsere Umwelt bewusst zu sein und setzen uns aktiv dagegen ein. Wir bemühen uns, diesem Anspruch auch im Zusammenhang mit unseren Aktionen gerecht zu werden.