BIPoC-Awareness auf Rügen 2023

Wird es eine BIPoC-Awareness geben?

Es wird für die Camps und die Aktion auf Rügen keine autonome BIPoC-Awareness-Gruppe geben. Es gibt bei Ende Gelände aktuell keine Gruppe, die diese Aufgabe übernehmen kann. Deswegen haben wir versucht ein externes Kollektiv zu finden. Leider war das nicht erfolgreich. Rückblickend hätten wir die Suche nach einem Kollektiv stärker priorisieren sollen.

 

Wie ist die Situation auf Rügen für BIPoC?

Wir wurden darauf hingewiesen, dass es für BIPoC hohe Risiken mit sich bringen kann, sich auf Rügen aufzuhalten. Wegen der politischen Lage auf der Insel, unter anderem sehr hohen Zahlen von AfD-Wähler*innen, ist die Wahrscheinlichkeit von rassistischen Übergriffen auf Rügen noch einmal deutlich höher als in anderen Teilen Deutschlands. Der Besuch von Camps und Aktionen ist für BIPoC deswegen gefährlicher als zum Beispiel im Rheinland oder in Hamburg.

 

Welche Awareness-Strukturen gibt es für BIPoC?

Es gibt sowohl auf dem auf dem Camp in Frankenthal als auch auf dem Cliff-Camp in Mukran, einen Safer Space, der nur für BIPoC zugänglich ist. Das Awareness-Team besteht zum größten Teil aus weißen Menschen, es gibt aber Ansprechpersonen, die sich als BIPoC positionieren und je nach Kapazitäten für Fälle rassistischer Diskriminierung und Übergriffe ansprechbar sind.

 

Welche Strukturen für sichere Anreise und Transport gibt es?

Es wird anders als bei vergangenen Aktionen leider kein eigenes Shuttle geben, bei dem BIPoC sich in Notfallsituationen melden können. Wenn ihr Bedürfnisse wie eine Shuttle-Fahrt auf Rügen oder einen ruhigen Schlafplatz habt, meldet euch sehr gern bei uns unter: awareness-ruegen23@systemli.org. Wir geben euch dann eine realistische Rückmeldung, ob wir das ermöglichen können, und tun natürlich unser Bestes. Wir werden außerdem bald eine Awareness-Notfall-Nummer veröffentlichen, die rund um die Uhr ansprechbar ist.

 

Warum gibt es weniger BIPoC-Strukturen als bei vergangenen Aktionen?

Die Aktion und die Camps auf Rügen wurden von einer kleineren Gruppe von Menschen organisiert, die deutlich weniger Kapazitäten hat. Antirassistische Strukturen auf den Camps und in Aktion aufzubauen hätte in diesem Prozess viel stärker im Vordergrund stehen sollen. Der Mangel an Planung hat mit blinden Flecken und mangelnder rassismuskritischer Reflexion der überwiegend weißen Gruppe zu tun. Gleichzeitig bestand in allen Arbeitsbereichen nie der Anspruch eine Aktion und Strukturen im selben Umfang wie vergangene Ende-Gelände-Aktionen auf die Beine zu stellen. Wir bemühen uns dennoch weiterhin, Strukturen zu schaffen, die für BIPoC möglichst viel Sicherheit auf Rügen bieten.