Code Rood

www.code-rood.org/index.php/de/hier-ist-code-rood-gegen-den-klimawandel/

Code Rood (spricht sich aus wie ‘Kohde Rot’) wird vom 24. bis 31. August 2018 ein Klimakamp im Groninger Gasregion organisieren. Die grosse Aktion wird am 28. August stattfinden, Tag des Gronings Ontzet. Dieses Mal konzentrieren sie sich auf das große Unrecht der Gasextraktion in Groningen. Gas ist keine Brücke in die Zukunft die wir uns wünschen! Weitere Infos folgen.

Anreise

Die Adresse des Camps ist Dieftilweg 4, 9912 TA Leermens, Niederlande.

Das Camp wird nicht in der Stadt Groningen stattfinden, sondern in der Provinz nahe der Stadt Delfzijl. Der genau Ort des Camps wird kurz vorher auf der Code Rood Website (code-rood.org) und auch hier veröffentlicht werden. Er befindet sich im Gasabbaugebiet. Hinweise zur Anreise auf Englisch findet ihr hier, die Chance, dass ihr dort den genauen Ort findet, ist möglicherweise größer als bei den deutschen Übersetzungen.

Hier ein paar weitere Infos:
Von Groningen fährt ein Regionalzug nach Delfzijl. Darüber hinaus organisier CR zur Zeit Shuttle Busse aus Groningen zum Camp. Sobald die Busse organisiert sind, werden die Abfahrtszeiten bekannt gegeben. Des Weiteren kann man aus Groningen mit dem Rad anreisen. Die Fahrt dauert ca. eine Stunde. Räder werden hierfür von CR gestellt.

Bus aus Köln:

  • Hinfahrt: Samstag, 25.08.2015 11.00 Uhr ab Köln, dann Stop in Duisburg
  • Rückfahrt: Donnerstag, 30.08.2018, mittags vom Camp
  • Tickets: 35€ (günstiger) – 40€ (normal) – 45€ (Soli)
  • Tickets unter busauskoeln@riseup.net

Radtour aus Oldenburg

Start: Friday, 24. August, 9.30 Oldenburg Hbf,
Übernachtung: Campingplatz bei Leer
Möglichkeit dazuzustoßen: Samstag, 25.August, 8.30 Leer Bahnhof
Ankunft: Samstagabend, 25.8. auf dem Aktionscamp

Anmeldungen/Fragen unter: klimakollektivol@posteo.de

Siehe auch https://www.ende-gelaende.org/events/radtour-von-oldenburg-zu-code-rood/

Mitfahrgelegenheiten
https://mehr.aktionsboerse.org/

Spenden

Code Rood braucht bereits im Vorfeld zur Aktion Spenden, um Mobi und laufende Kosten zahlen zu können. Hier kommt ihr zum Spendenaufruf in deutscher Sprache und hier zum Spendenaufruf in englischer Sprache.

Das Camp und die Aktion wären nicht möglich ohne die Unterstützung von vielen, vielen Menschen und Organisationen – auch der finanziellen Unterstützung. Code Rood möchte unabhängig, selbstbestimmt, selbstorganisiert sein und das auch bleiben – und das geht nur mit eurer solidarischen Unterstützung!
Ausgegeben wird das Geld für die Organisation von Aktionskonferenzen zur Vorbereitung, zum Aufbau des Camps mit einer Woche voller Workshops für über 800 Menschen, Aktionsmaterial für die Blockade und für rechtliche Unterstützung und Antirepressionsstrukuren.

 

Hintergrundinfos und Geschichte

Code Rood hat sich gefunden, nachdem einige niederländische Aktivist*innen bei der Ende Gelände Aktion 2016 dabei waren. Von Ende Gelände inspiriert, hat sich Code Rood gegründet und direkt im darauffolgenden Jahr wurde die erste Aktion im Hafen von Amsterdam mit ca. 300 Teilnehmer*innen gestartet.

Der Kohlehafen in Amsterdam, Einfuhrtor für Kohle nach Europa aus der ganzen Welt, wurde teilweise blockiert und lahmgelegt. Damit sollte ein Zeichen gesetzt werden, dass die Niederlande sich nicht weiter an dem Verbrauch fossiler Brennstoffe beteiligen sollen.

Das nächste Zeichen soll im August 2018 gesetzt werden. Vom 22.8. – 01.09.2018 findet das erste Klimacamp von Code Rood in Groningen statt.

Groningen ist eine Provinz im holländischen Norden mit gleichnamiger Universitätsstadt. Auch zu finden ist hier das größte Gasfeld Europas. Dieses Feld wird schon seit den 1960er Jahren von der NAM (einer Tochterfirma von Shell und Exxon Mobil) mit konventionellen und unkonventionellen Methoden ausgebeutet. Im Jahr 2016 bezog Deutschland 30% seiner Gas-Importe aus den Niederlanden.

Durch die Extraktion und das Lösen des Sediments durch Fracking, kommt es in der Provinz mehrmals die Woche zu Mini-Erdbeben. Diese sind nicht immer direkt wahrnehmbar, jedoch verursacht die Kontinuität der Eruptionen über einen längeren Zeitraum starke Schäden an den Gebäuden in der, von der Verwaltung anerkannten, Erdbebenzone und darüber hinaus.

Die Menschen, die in Groningen leben, kämpfen seit den ersten Rissen in ihren Häusern darum, dass die NAM Verantwortung für ihr Handeln übernimmt und zumindest die Kosten der Reparaturen übernimmt. Jedoch stoßen hier viel zu viele Bewohner*innen sowohl bei der NAM, als auch bei der Provinzregierung auf Ablehnung.

Im Jahr 2012 und wieder im Januar diesen Jahres kam es in Groningen zu Erdbeben der Stärke 3,6. Solche Beben sind durchaus spürbar und haben dank Massenprotesten den öffentlichen Druck auf die Regierung erheblich erhöht.

Die Leute in Groningen sind wütend. Sie werden zum Teil gar nicht kompensiert, oder nur zu einem geringen Teil. Und nicht nur die daraus resultierende finanzielle, sondern auch die psychische Belastung macht den Menschen zu schaffen. Sie wollen die NAM nicht mehr in ihrer Provinz. Denn sie macht Millionen mit der Ausbeutung von Gas in Groningen, doch die Menschen, die darunter seit Jahrzehnten leiden, werden mit ihren Sorgen und Problemen meist alleine gelassen. Diese Wut hat sich Anfang 2018 in einer beeindruckenden Demo bereits zum Ausdruck gebracht. Knapp 12.000 Menschen waren in Groningen auf der Straße, um gegen die NAM ein Zeichen zu setzen!

Die niederländische Regierung reduziert seit Jahren die Menge an Gas, die aus dem Groninger Feld geholt wird. Und nun wurde bekannt, dass die Arbeiten hier bis 2030 (zum Teil wegen öffentlichen Drucks!) beendet sein sollen.

Die Übereinkunft ist bisher nicht rechtlich bindend. Ein Plan für eine Umstrukturierung des Energiesystems zu Erneuerbaren liegt nicht vor, sondern das niederländische Energiesystem soll sehr kostenintensiv auf importiertes Gas umgestellt werden. Bisher gibt es auch keine Regelungen für die Entschädigung der Anwohner*innen und es muss damit gerechnet werde, dass die Erdbeben auch bei einem sofortigen Stopp der Förderung nicht direkt aufhören werden.

Bei der Extrahierung und dem Transport des Erdases tritt stetig ein Teil aus und wird in die Atmosphäre abgegeben. Methan, der Hauptbestandteil von Erdgas, ist ein sehr starkes Treibhausgas und heizt das Klima stark an! Der Kampf gegen die Extrahierung und Nutzung Groninger Gases ist notwendig, um den steigenden Emissionswerten Einhalt zu gebieten und auch, um ein Zeichen zu setzen. Denn Gas-Nutzung ist keine Übergangstechnologie! Die geplanten europäischen Gasinfrastrukturprojekte sind nur ein weiteres Ausweichen der Politiker*innen zu Gunsten der Industrie! Lasst uns gemeinsam dagegen in Groningen ein Zeichen setzen! Kein Gas in Groningen und keines für Europa!

Wir wollen, dass Zeit und Geld richtig investiert werden und die Niederlande sowie Europa ohne das Groninger Gas oder andere fossile Brennstoffe auskommen! Und wir fordern, dass die Menschen in Groningen angemessen kompensiert werden und die NAM sich bei ihnen entschuldigt.

Die neuen Verträge bezüglich der Gas-Extrahierung in Groningen zwischen der NAM und der Regierung werden im Oktober besprochen. Um den öffentlichen Druck aufrecht zu erhalten und zu erhöhen, veranstaltet Code Rood im August das Klimacamp in Groningen und ruft zu einer Aktion zivilen Ungehorsams am 28.08. (dem Groninger Befreiungstag) auf! Wir von Ende Gelände sind mit dabei.

Das Camp wird eine Woche lang stattfinden, mit Programm, Kinderbetreuung, Essen, Trinken und hoffentlich vielen Menschen aus ganz Europa und darüber hinaus.

Alle Menschen, die sich uns anschließen wollen, sind herzlich willkommen!

Der Klimawandel kennt keine Grenzen und wir auch nicht!