++ Zweite Runde im Strafprozess gegen Pressesprecherin von Ende Gelände am 18. November bei Leipzig ++ Sina Reisch: „Klimagerechtigkeit ist kein Verbrechen!“ ++

„Uns wird Hausfriedensbruch vorgeworfen, aber was für ein Hausfrieden soll das sein? Das Haus brennt und wir halten die fossilen Brandstifter davon ab, weiter Öl ins Feuer zu gießen.“

Leipzig, 16. November 2022, Pressemitteilung
Am Freitag, dem 18.11.2022, geht der Strafprozess gegen die Klimaaktivistin Sina Reisch in die zweite Runde. Reisch hatte vor drei Jahren als Pressesprecherin Braunkohleproteste des Aktionsbündnisses Ende Gelände begleitet. Damals waren mehr als 1.000 Aktivist*innen in den Tagebauen Vereinigtes Schleenhain in der Nähe von Leipzig gelangt, blockierten friedlich den Kohleabbau und verließen die Grube anschließend freiwillig.
Die Mitteldeutsche Braunkohlengesellschaft (MIBRAG) erstattete daraufhin Strafanzeige wegen Hausfriedensbruchs. Betroffen sind vor allem öffentliche Personen wie die Pressesprecherin Sina Reisch, mehrere Journalist*innen und zwei Landtagsabgeordnete. Verhandelt wird in einem kleinen Amtsgericht in Borna nahe Leipzig. Beim ersten Prozesstag gegen Reisch am 28.10.2022 vertagte sich das Gericht, weil einige Belastungszeugen nicht erschienen waren. Die Landtagsabegordnete Jule Nagel ist inzwischen verurteilt. Sie hat Rechtsmittel eingelegt, um das Urteil des Bornaer Richters von einer höheren Instanz prüfen zu lassen.
Sina Reisch, Pressesprecherin von Ende Gelände:
„Die MIBRAG will uns einschüchtern. Ich werde nur aufgrund meiner Pressearbeit für Ende Gelände angeklagt, denn meine Personalien wurden in der Aktion nicht von der Polizei erfasst. Die Anzeigen sind Repression gegen die, die öffentlich Aufklärungsarbeit leisten. Während Kohlekonzerne weiter Milliardengewinne einfahren, stehen diejenigen Menschen vor Gericht, die sich für eine klimagerechte Zukunft einsetzen. Uns wird Hausfriedensbruch vorgeworfen, aber was für ein Hausfrieden soll das sein? Das Haus brennt und wir halten die fossilen Brandstifter davon ab, weiter Öl ins Feuer zu gießen.“
Der Fotojournalist Dirk Knofe, der sich am 8.11.2022 vor dem Gericht in Borna verantworten musste, hat sich am Ende der Verhandlung dazu entschlossen, das Verfahren gegen eine Geldbuße einstellen zu lassen. Er war im Auftrag der Leipziger Volkszeitung vor Ort gewesen. Der MIBRAG reichte die Veröffentlichung seiner Fotos in der Regionalzeitung, um Anzeige gegen ihn zu erstatten. Am 2.12.2022 folgt die Verhandlung gegen den Leipziger Journalisten Marco Bras dos Santos in der gleichen Angelegenheit. Auch er hatte in Ausübung seines Berufs von der Aktion berichtet.
Sina Reisch steht nach dem Prozess für Gespräche mit der Presse bereit.
Kontaktdaten
E-Mail: presse@ende-gelaende.org
Sina Reisch: +49 152 313 277 84
Termine im Amtgericht Borna bei Leipzig:
Freitag, 18.11.2022 um 9 Uhr
Sina Reisch, Pressesprecherin Ende Gelände
Freitag, 02.12.2022 um 9 Uhr
Marco Bras dos Santos, Journalist
Dienstag, 10.01.2023 um 10:30 Uhr

Pumuckl, Aktivist*in Ende Gelände

Kontaktdaten
E-Mail: presse@ende-gelaende.org
Sina Reisch: +49 152 313 277 84

Website
Twitter

Auf dem Ende Gelände flickr Account finden Sie Fotos von aktuellen und vergangenen Aktionen, darunter auch Fotos von der Blockadeaktion am 30.November 2019 im Leipziger Braunkohlerevier:
https://www.flickr.com/photos/133937251@N05/albums (Album: EG 2019 Lausitz & Leipzig). Außerdem finden Sie Bilder zu den Prozessen hier. Für eine kommerzielle Nutzung kontaktieren Sie uns bitte.


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