Hinweise für einen anti-rassistischen Umgang in der Ende Gelände Aktion 2022 in Hamburg

Liebe Ende Gelände Aktivistis,
nicht mehr lange und wir starten in unsere Aktion in Hamburg. Wie auch schon letztes Jahr teilen wir vor der Aktion noch einige Hinweise von den Anti-Rassismus AGen der Berliner Ende Gelände Ortsgruppe und des Ende Gelände Bündnisses.

Disclaimer: Wir sind keine Antirassismustrainer*innen oder Rassismusexpert*innen, sondern auch Aktivist*innen mit unterschiedlichen Hintergründen und Positionierungen. Falls ihr Anmerkungen oder Feedback habt, schreibt uns gerne eine E-Mail an anti-ra-berlin@ende-gelaende.org

Infos in diesem Text werden an dieser Stelle auf der Website aktualisiert.
Weitere Infomationen findet ihr auch in unserer Antirassistischen Broschüre für Aktivist*innen. (Die Broschüre gibt es auch auf Englisch und in Französisch)

  1. Einleitung
  2. An weiße Menschen
  3. An BIPoC
  4. Materialien
  5. Begriffe

1. EINLEITUNG

In den letzten Jahren werden vermehrt auch in mehrheitlich weißen (1) deutschen Klimagerechtigkeitsgruppierungen die Zusammenhänge zwischen der Klimakatastrophe und Rassismus erkannt und benannt. Diesen Prozess, der häufig durch solidarische Kritik von BIPoC (2) -Gruppen losgetreten wurde, gilt es zu stärken und weiterzuführen.

Für Gruppen innerhalb der Klimagerechtigkeitsbewegung halten wir es für notwendig, die inhaltlichen Zusammenhänge von Rassismus und der Klima-Ungerechtigkeit aufzuzeigen. Moderner Rassismus entstand als Ideologie, um die Versklavung und Ausbeutung von nicht weißen Menschen und dem Land auf dem sie leben zu legitimieren. Diese Ausbeutung hält bis heute an und das gewaltige Ausmaß dieser Zerstörung ist direkte Ursache der Klimakatastrophe.

Als Teil der deutschen Klimagerechtigkeitsbewegung ist es außerdem an uns, unsere eigene Verstrickung in dem Machtverhältnis Rassismus zu reflektieren und zu kritisieren und die weiße Dominanz zu hinterfragen. Das Bekämpfen von Rassismus geht Hand in Hand mit dem Verhindern des weiteren Ausbaus fossiler Infrastruktur und dem Kampf für eine klimagerechte Welt. Eine klimagerechte Welt kann nur auf einem antirassistischen Fundament gebaut werden, und dieses Fundament entsteht nicht aus dem Nichts.

Für ein solidarisches und antirassistisches Miteinander dürfen wir den kritischen Blick in unsere eigenen Strukturen nicht scheuen – gute Intentionen reichen nicht, unser Handeln ist was zählt.

2. AN WEISSE MENSCHEN

Der folgende Abschnitt richtet sich vor allem an weiße Menschen

Du denkst dir: das Ziel Klimagerechtigkeit ist schon alleine solidarisch? Wir denken: Machtverhältnisse, Ungerechtigkeit und Diskriminierung wirken auch in unseren Aktionen. Menschen sind in der Gesellschaft unterschiedlich privilegiert und unterschiedlich von Rassismus betroffen. Rassismus, welcher von BIPoC innerhalb der deutschen Klimagerechtigkeitsbewegung schon lange angesprochen wurde, wirkt auch in linksradikalen Strukturen (z.B. bei Ende Gelände). Seit wenigen Monaten sind erste Anzeichen eines Reflexionsprozesses in Bezug auf Rassismus innerhalb von Ende Gelände zu beobachten.

Die meisten Ende Gelände Aktivistis besitzen weiße Privilegien. Dazu gehört, sich nicht über diese Privilegien bewusst zu sein und erst von anderen darauf hingewiesen werden zu müssen. Außerdem gehört dazu, (unbewusst) von sich auf andere zu schließen, also nicht mitzudenken, dass nicht alle Menschen diese weißen Privilegien haben. In Aktionen wird das z.B. sichtbar, wenn weiße Menschen rassistische Situationen nicht erkennen, oder nicht mitbekommen, dass für BIPoC eine größere Gefahr besteht, Repressionen zu erfahren.
Nachfolgend haben wir ein paar Hinweise zusammengeschrieben (nicht vollständig), damit sich alle Menschen in der Aktion und in der Klimabewegung wohler fühlen können:

1) Selbstreflexion
Ein Teil der Kritik von BIPoC an Ende Gelände ist, dass viele Menschen ihre weißen Privilegien bis jetzt nicht reflektieren. Also: beschäftigt euch mit (Anti)-Rassismus und eurem weißsein. Denn kritisch weißsein ist auch ein Teil von antirassistischer Praxis. Hinterfragt auch, wen ihr meint, wenn ihr von „Wir“ sprecht. Reflektiert auch Zuschreibungen, die ihr im Kopf habt.

Hier findet ihr eine kleine Sammlung von Links und Materialien zur Selbstreflexion, welche (vor allem) von BIPoC formuliert wurden.
Die Berliner Antira AG hat ebenfalls einen Bogen zur individuellen- und Gruppenreflexion erstellt, den findet ihr hier als PDF.

Die Links zu weiteren Büchern und Podcasts findet ihr weiter unten.

2) Kulturelle Aneignung
Ein Thema, auf das ihr stoßen werdet, ist kulturelle Aneignung. Dazu gibt es eine ausführlichere Erklärung von uns.

Ein Beispiel für die Bedeutung von kultureller Aneignung in der deutschen Klimabewegung ist, dass sich viele BIPoC nicht in einem Plenum oder einer Aktion wohlfühlen können, in der weiße Menschen sind, die Locks tragen. Wir verwenden das Wort ‚Locks‘, weil das Wort ‚Dreads‘ eine negative Assoziation hervorrufen kann. Oft haben diese weißen Menschen sich nicht damit beschäftigt, dass Locks ein Schwarzes Widerstandssymbol sind und es viele Schwarze Menschen verletzt, wenn weiße Menschen sich dieses Symbol aneignen. Oder sie haben sich damit beschäftigt, aber ignorieren es. Während Schwarze, die Locks tragen, mit Rassismus konfrontiert werden, behalten weiße Menschen auch mit Locks ihre Privilegien. Kulturelle Aneignung ist ein komplexes Feld und eng mit kolonialer Gewalt und Kapitalismus verbunden. Daher beschränkt sie sich nicht nur auf das Tragen von Locks. Wir wünschen uns, dass ihr euch mit kultureller Aneignung und ihrer Kritik auseinandersetzt, um koloniale Gewaltstrukturen nicht fortzuführen. Unten findet ihr Textempfehlungen, um euch weiter mit dem Thema zu beschäftigen.

Hier findet ihr Hinweise zu unserem Umgang mit white locks auf dem Camp in Hamburg.

3) Repression & Rassistische Polizeigewalt
BIPoC sind viel häufiger von Repression (3) und rassistischer Polizeigewalt betroffen. Bei Aktionen von Ende Gelände fühlen sich viele weiße Menschen von der Masse vor Repression geschützt. Rassistische Zuschreibungen machen das Risiko für BIPoC größer, auch in einer Masse aufzufallen und im Fokus der Polizei zu landen. Die Polizei ist eine rassistische Institution. Gemeinsam müssen wir Wege finden, sodass auch BIPoC sich in einer Masse geschützter fühlen können. Der erste Schritt kann als weiße Person sein, sich bewusst darüber zu werden, auch in einer großen Gruppe weiße Privilegien zu haben. Das ist nicht selbstverständlich. Da BIPoC häufiger von rassistischer Polizeigewalt betroffen sind, kann es für sie schmerzhaft sein zu beobachten, wenn weiße Personen einen „freundschaftlichen“ Umgang mit der Polizei hegen. Bitte seid euch darüber bewusst, dass nicht alle Menschen so ein Verhältnis problemlos eingehen können. Im diesjährigen Aktionskonsens ist daher nochmal explizit dazu aufgerufen, dass „weiß positionierte Menschen ihr privilegiertes Verhältnis gegenüber der Polizei als Ausführungsorgan rassistischer Gesetzgebung reflektieren.“ Sollte Kontakt zur Polizei aufgenommen werden, sollten die Motivation, die Haltung und das Ziel vorher nochmal überdacht und geprüft werden.

Wer Aktivismus betreibt, weiß, dass die Folge Repression sein kann. Wer Privilegien, wie gutverdienende Eltern und/oder einen gut bezahlten Job genießen kann, kann sich zum Beispiel auch sicher sein, dass die Kosten am Ende kein Problem sein werden. Solche Privilegien hängen oft mit weißen Privilegien zusammen, denn Rassismus ist häufig mit Klassismus verschränkt. Rassismus führt also strukturell oft dazu, dass Menschen der Zugang zu materiellen Ressourcen erschwert wird. Es gibt Gruppen, die solidarisch Menschen mit ihren Repressionskosten unterstützen. Damit sich nicht nur privilegierte Menschen Aktivismus „leisten“ können, müssen wir alle gemeinsam diese Strukturen stärken.

Auch, wenn wir als Aktivistis alle Repression befürchten müssen, ist es wichtig im Blick zu behalten, dass Menschen unterschiedlich stark von ihr betroffen sind und gegen diese Vorgehen können (z.B. Menschen mit einem unsicheren Aufenthaltsstatus). Auch hier werden also gesellschaftliche Machtverhältnisse und Ungerechtigkeiten verstärkt.

4) Rechtsextremismus
Bei der Ende Gelände Aktion 2016 in der Lausitz kam es bereits zu Einschüchterungsversuchen und Übergriffen von Nazis, die sich gegen die Aktion, die Menschen und das Camp richteten. Auch wenn die politische Situation rund um Hamburg voraussichtlich eine andere ist, kann nicht ausgeschlossen werden, dass auch rechte Strukturen in diesem Gebiet Ende Gelände auf dem Schirm haben.

BIPoC-Aktivistis sind viel stärker von Nazis gefährdet als weiße Aktivistis. Das sollten sich auch weiße Menschen bewusstmachen und Strategien überlegen, wie sie sich in solchen Situationen verhalten können.

5) Solidarität
Auch als weiße, bzw. nicht-betroffene Person geht euch rassistische Gewalt etwas an. Dazu gehören nicht nur rassistische Polizeigewalt und andere körperliche Übergriffe, sondern z.B. auch verbale rassistische Situationen.

Solltet ihr sehen oder mitbekommen, dass BIPoC von rassistischer (Polizei-) Gewalt betroffen sind, bleibt nicht untätig. Es ist wichtig, immer zuerst die betroffene Person zu fragen, wie es ihr geht und was sie braucht. Denn es gibt nicht die eine Lösung. Möglichkeiten sind z.B. in der Nähe zu bleiben, die Situation zu beobachten, sich einzumischen, Aufmerksamkeit schaffen, den EA anzurufen, oder Unterstützung zu holen – falls die Person das möchte. Aber: alle Handlungen können bei Betroffenen eine unterschiedliche Wirkung haben und die Situation möglicherweise sogar schlimmer machen. Deshalb solltet ihr untereinander schon vorher über solche Situationen reden.

Auch wenn ihr eine verbal rassistische Situation, wie z.B. einen rassistischen Kommentar mitbekommt, verhaltet euch dazu. Auch weiße Menschen können lernen, Rassismus zu erkennen und tragen daher die Verantwortung, ihn zu benennen und zu kritisieren. Hier geht es nicht darum, BIPoC bzw. Betroffene zu bevormunden oder darum, dass sie sich nicht ohne eure Hilfe wehren können. Menschen können und wollen sich selbst verteidigen. Als weiße Person kannst du dich solidarisieren, sie also darin unterstützen und ihnen somit vielleicht den Rücken stärken. Auch hierfür gibt es nicht den einen Weg. Das hängt von der Situation und der betroffenen Person ab, aber auch von dir. Strategien kannst du aber nur entwickeln, wenn du damit anfängst und es ausprobierst.

6) Vorbereitung in Bezugsgruppen
Sprecht in euren Bezugsgruppen vorher über eure Ängste und die Risiken in der Aktion. Haltet das nicht nur allgemein, sondern sprecht darüber auch bezogen auf Rassismus. Es ist nicht die alleinige Verantwortung der Menschen, die von Diskriminierung betroffen sind, das ansprechen zu müssen, sondern eure gemeinsame Verantwortung. Privilegien könnt ihr einander nicht immer ansehen – also redet darüber! Es gibt auch andere Diskriminierungen, wie Klassismus, Sexismus oder Ableismus, die die Situation von Menschen in Aktionen und damit auch ihre Ängste und Sorgen beeinflussen können.

7) Antira Infostand
Während der Aktion wird es auf dem Camp einen Antira-Infostand geben. Dort liegen für euch jede Menge Materialien und Bücher aus, die ihr euch durchlesen und ausleihen könnt. Kommt gerne vorbei, auch wenn ihr weitere Fragen oder Anmerkungen habt. Wir von der Berliner Antira AG werden dort sein.

3. AN BIPOC

Der folgende Abschnitt richtet sich besonders an BIPoC

Es gibt bereits viele Menschen, die sich mit den Themen, die wir in der Mail schildern, beschäftigen, und sowohl nach widerständigen Strategien suchen, als auch welche aufbauen, wie z.B. Empowerment. Wir wissen, dass so eine Form von Arbeit, und besonders die, die von BIPoCs getragen wird, oft unsichtbar ist. Unser Anliegen liegt darin, genau diese Arbeit sichtbar(er) zu machen, um eben Solidarität praktisch umzusetzen und allen Verbündeten & Betroffenen die Möglichkeit zu geben, sich untereinander zu vernetzen. Wir denken nämlich, dass das eine Voraussetzung für BIPoC und marginalisierte Gruppen sein kann, an einer Aktion teilzunehmen.
Wir haben als AG wieder ein paar Sachen geplant und Infos eingeholt:

1. BIPoC Vernetzung
Wenn du dich mit anderen BIPoC vor der Aktion und auf dem Camp vernetzen willst, tritt gerne unserem Signal channel bei, der von BIPoCs aus unserer AG erstellt wurde: Neben der Vernetzung können hier auch Wünsche und Bedürfnisse gesammelt und Infos ausgetauscht werden. Um beizutreten, klicke einfach auf diesen Link.

2. BIPoC safer-space Zelt
Auch in diesem Jahr soll es wieder ein BIPoC Safer Space auf dem Camp geben, welches von der Berliner Antira AG organisiert wird.

Ein BIPoC safer space ist ein Ort, an dem Menschen, die Rassismuserfahrungen machen, sich treffen, verbünden und zurückziehen können. Safer, also sicherer heißt der Ort, da weiße Menschen dort nicht willkommen sind und es ein geschützter Raum sein kann über Rassismuserfahrungen zu sprechen, bzw. sich davon zu erholen. Trotzdem können natürlich auch in so einem Raum blöde Sachen passieren, deswegen sagen wir nicht „safe (sicher) space“.

Wir freuen uns auch noch über Unterstützung bei der Betreuung und Gestaltung des safer space.

Wären der Aktion sollen dort auch BIPoC Treffen stattfinden. Genauere Informationen werden noch bekannt gegeben.

3. Mobile Unterstützung (BIPoC Shuttle) und Telefonnummer
Es wird eine 24 Stunden betreute Telefonnummer geben bei der ihr anrufen könnt, wenn ihr von einem Bahnhof oder aus der Aktion abgeholt werden wollt, oder wenn ihr einen rassistischen Vorfall erlebt und euch Unterstützung oder jemanden zum reden wünscht. Die Person am Telefon ist BIPoC, aber kein*e professionelle Berater*in. Telefonnummer: +49 (0) 15510219646. Auch das Shuttle wird zwei BIPoC Personen gefahren.

Falls du Lust hast, uns beim Autofahren zu unterstützen, melde dich gerne unter anti-ra-berlin@ende-gelaende.org oder in der Signal Gruppe

4. Awareness
Wir denken, dass wieder an verschiedenen Stellen an Awareness Konzepten gearbeitet wird. Es kann aber sein, dass Menschen nicht viel Zeit haben, sich auf die Aufgabe vorzubereiten, bzw. es Lücken in Bezug auf einen Rassismus-sensiblen Umgang geben wird. Daher befürchten wir, dass viele Menschen die Awareness machen, nicht sensibilisiert für Rassismus sind. Wie in allen Ende Gelände Arbeitsgruppen würden wir auch davon ausgehen, dass hauptsächlich weiße Menschen als Awareness Ansprechpersonen da sein werden.

5. Dokumentation
Wir möchten als Arbeitsgruppe rassistische Vorfälle dokumentieren. Wenn ihr Vorfälle mit der Polizei, Nazis oder anderen Aktivistis erlebt, könnt ihr uns euren Bericht an unsere E-Mail Adresse (anti-ra-berlin@ende-gelaende.org) schicken. Wir versuchen euch zu unterstützen, wenn ihr das wollt. Wir veröffentlichen natürlich nichts ohne Absprache mit euch.

6. Unterstützung
Wenn ihr an der Aktion teilnehmt und rassistische Übergriffe erfahrt kann es hilfreich sein, sich an eine Beratungsstellen und an Solidarische Strukturen zu wenden. Wir können diese Stellen empfehlen (die meisten sind aus dem Buch Alltäglicher Ausnahmezustand von der KOP-Berlin -> DANKE!):

Bundesweite Strukturen ohne Antira Schwerpunkt:
* Out of Action -> emotionale erste Hilfe für Aktivist*innen
* Legal Team für Alle (Mailadresse) -> helfen euch bei juristischer Repression der EG Aktion und der Finanzierung davon

Antirassistische Beratungsstellen:
Baden-Württemberg
* Leuchtlinie– Beratung für Betroffene rechter Gewalt in Baden- Württemberg
Bayern:
* B.U.D. – Beratung. Unterstützung. Dokumentation
Berlin:
* Kampagne für Opfer rassistischer Polizeigewalt (KOP) – Berlin
* Reach Out Berlin
Brandenburg:
* adb – Antidiskriminierungs-Beratung Brandenburg -> https://www.antidiskriminierungsberatung-brandenburg.de/
* Beratungsstelle für Opfer rechter Gewalt
* Opferperspektive e.V.
Bremen:
* Kampagne für Opfer rassistischer Polizeigewalt (KOP) – Bremen
Hamburg:
* empower – Beratung für Betroffene rechter, rassistischer und antisemitischer Gewalt
Hessen:
* Copwatch ffm – Informations- und Dokumentationsstelle für Betroffene rassistischer Polizeigewalt
Niedersachsen:
* IBIS e.V. – Antidiskriminierungsstelle Oldenburg
Nordrhein- Westfalen:
* OBR – Opferberatung Rheinland
* Phoenix e.V.
* Öffentlichkeit gegen Gewalt Köln
Sachsen:
* RAA Sachsen (Beratung bei jeder Form von Gewalt, in 9 Sprachen)
Sachsen- Anhalt:
* Mobile Beratung für Opfer rechter Gewalt
Schleswig-Holstein:
* zebra e.V. Zentrum für Betroffene rechter Angriffe
Thüringen:
* AufAndHalt – Netz von Betroffenen rechtsextremer Gewalt und rassistischer Diskriminierung

4. MATERIALIEN

Klimabewegung + Rassismus

Offener Brief (als PDF) von BIPoC an das Klimacamp und andere

Podcast: EG Podcast: Statement zur Podiumsdiskussion „Koloniale Kontinuitäten in der K limagerechtigkeitsbewegung des globalen Nordens

Videomitschnitt vom BIPoC Panel an der #l277

Allgemein

Buch: Tupoka Ogette „Exit Racism“

Buch: Noah Sow „Deutschland Schwarz Weiß“

Den unsichtbaren Rucksack auspacken

Migrazine.at Ausgabe 2013/2 Critical Whiteness (verschiedene Texte)

Challange #kritische Weiß _heiten von Josephine Apraku (auf Instagram)

Kulturelle Aneignung

Text: Noa Ha „Kulturelle Aneignung und koloniale Gewalt

Video: „My Culture Is NOT A Costume“

Text zu Locks: „Schwarze Widerstandssymbole auf weißen Köpfen“

Podcast „Kulturelle Aneignung, Blackfishing und ‚Digital Blackface‘“ von Alice Hasters und Maxi Häcke

Empowerment

Podcast: Migrantifa Demo-Guide von DIASPOR.ASIA

Podcast: Politische Arbeit – Wie finde ich meine Rolle von DIASPOR.ASIA

Tokenism

Info-Mail über den Ende Gelände Verteiler

Wir freuen uns über Empfehlungen für weitere Materialien, die wir hier aufnehmen können!

5. BEGRIFFE

(1) weiß
weiß bzw. weißsein bezeichnen ebenso wie der Begriff PoC keine biologische Eigenschaft, sondern eine politische und soziale Konstruktion. Mit weißsein ist die dominante und privilegierte Position in dem Machtverhältnis Rassismus gemeint. Sie bleibt häufig unausgesprochen und unbenannt, obwohl zu jeder Diskriminierung sowohl eine diskriminierte, als auch eine privilegierte Position gehören. Im Gegensatz zu dem Begriff BIPoC ist weiß keine Selbstbezeichnung.
Um deutlich zu machen, dass weißsein keine ermächtigende Selbstbezeichnung, schreiben wir das weiß klein und kursiv, im Gegensatz zu der empowernden Selbstbezeichnung Schwarz, welche wir groß und nicht-kursiv schreiben.

(2) BIPoC
Die folgende Definition ist von der IN*VISION Vielen Dank, dass wir sie verwenden dürfen.
BIPoC steht für Black, Indigenous and People of Color, also Schwarz, Indigen und Personen of Color.
Darunter werden alle Menschen gefasst, die über ein oder mehrere Elternteile Vorfahren aus Teilen des afrikanischen Kontinents, Asiens und West-Asiens haben. Deren Vorfahren Rom*nja, Sint*ezza, indigene Menschen aus Australasien, aus Nord- und Südamerika, aus der Karibik oder aus dem Raum des Indischen Ozeans sind. Nachfahren von Europäer*innen, welche aus kolonialen und imperialistischen Gründen nach Asien, Afrika oder in die Amerikas migriert sind, zählen nicht dazu.
(3) Repression
Repression geht von staatlichen Behörden, wie der Polizei oder von Gerichten aus und kann z.B. körperliche Gewalt sein, aber auch die rechtliche Verfolgung und Bestrafung von politischem Aktivismus. Repression ist ein Mittel zur Aufrechterhaltung gesellschaftlicher Herrschaftsverhältnisse. Auch und insbesondere in der Reproduktion von Diskriminierung, wie z.B. Rassismus.