Newsletter #08/22

Nach dem Ende der Aktion dieses Jahr möchten wir mit euch einige Aspekte nochmal reflektieren. In diesem Newsletter findet ihr deswegen nicht nur die Einladung zum nächsten Bündnistreffen, indem wir die ganze Aktion mit euch zusammen auswerten wollen, sondern auch nochmal eine Kritik an der Polizeigewalt, die wir während der Aktion erleben mussten. Ansonsten gibt es auch im September Aktionen und ein paar Anlaufstellen auf die wir euch aufmerksam machen wollen.

[The golden finger sits on tracks and holds umbrellas in the air that say "FCK CAPITALISM".

Viel Spaß beim Lesen!

1. Save the Date! Bündnistreffen vom 14. – 16.10.
2. Kritik an Polizeigewalt
3. Legalcare22 – Nachbereitung Repressionen
4. Gemeinsam gegen die Tierindustrie – Camp und Aktion 23. – 27.09.
5. Lost & Found

Auf dem Bild sieht man mehrere Aktivist*innen, die sich an den Händen halten. Im Hintergrund stehen drei Polizisten.

1. Save the Date! Bündnistreffen vom 14. – 16.10.

Unsere Sommeraktion und das System Change Camp in Hamburg sind vorbei und es ist in den letzten Wochen viel passiert, worüber wir als Bündnis nochmal mit euch reflektieren wollen. Deswegen laden wir euch hiermit zum Bündnistreffen vom 14.-16.10. ein!

Tragt euch den Termin gerne in den Kalender, nähere Infos zum Ort etc. findet ihr bald auf unserer Webseite. Dort findet ihr auch ca. eine Woche vor den Terminen die Anmelde-Möglichkeit.

Termine

Das Bild zeigt Aktivist*innen des Lila Fingers beim besetzen der Kattwykbrücke. Während die Polizei versucht die Aktivist*innen zum Aufgeben zu zwingen.

2. Kritik an Polizeigewalt

Während unserer Aktion 2022, die sich gezielt gegen den Ausbau von Gasinfrastruktur und koloniale Wirtschaftsstrukturen richtet, ist die Polizei mehrfach mit massiver Gewalt gegen die Demonstrant*innen vorgegangen. Dabei ist die die Polizei bei Aktionen nicht notwendigerweise direkter Adressat. Wenn es gut läuft ist sie nur überflüssiges Beiwerk, wenn es schlecht läuft Quelle von Repression, Gewalt und Trauma.

Leider mussten wir dieses Jahr zahlreiche Übergriffen durch die Polizei dokumentierten. Unter anderem wurden Aktivist*innen durch den Einsatz von Wasserwerfern, Schlagstöcken, Reizgas und Schmerzgriffen sowie durch Schläge und Tritte verletzt – teilweise schwer. Einige Aktivist*innen mussten in Folge der Polizeigewalt im Krankenhaus behandelt werden. Darüber hinaus gefährdete die Einsatzleitung mehrfach die Gesundheit der Aktivist*innen, indem bei über 30 Grad Trinkwasser verweigert, die medizinische Versorgung durch Sanitäter*innen aktiv behindert und Sonnenschutz konfisziert wurde.

Luca Schöller von den Demosanitäter*innen berichtet: „Die Polizei hat eine bewusstlose Person für mindestens 20 Minuten in der prallen Sonne liegen lassen und unterstellt, sie würde simulieren. Die Polizei hat unsere lebensrettenden Maßnahmen massiv behindert, indem die gewaltsame Räumung ohne Rücksicht auf die verletzte Person sowie unter Gefährdung des Rettungspersonals in unmittelbarer Nähe fortgeführt wurde. Trotz mehrfacher Aufforderung, unverzüglich den Rettungsdienst und eine Notärzt*in zu alarmieren, wurde der Rettungswagen erst mit deutlicher Verzögerung gerufen – die Polizei hat unsere Einschätzung bis zur Bestätigung der akuten Lebensgefahr durch einen Polizeiarzt ignoriert. Sie haben ein Menschenleben gefährdet.

Aber auch im sonstigen Alltag erleben wir die Polizei als Teil eines Problems. Sie reproduziert eine von Diskriminierung durchzogene Gesellschaft und nutzt ihre Machtposition um sich selbst und die ausbeuterischen, rassistischen und diskriminierenden Strukturen zu manifestieren und zu verteidigen. Für uns als Bündnis ist deswegen klar, dass wir auch abseits unserer Aktionen Kritik and der Polizei ausdrücken müssen.

So zeigten Aktivist*innen auf dem System Change Camp ein Banner mit der Aufschrift “Polizei entwaffnen – vier rassistische Morde diese Woche durch die Polizei”. Denn in den Tagen zuvor wurden in Köln Jozef, in Dortmund Mouhamed Lamine D., und in Recklinghausen und Frankfurt zwei weitere Menschen von der deutschen Polizei getötet. Ende Gelände und verschiedene BIPoC-Gruppen verurteilen diese Angriffe als rassistisch, klassistisch und Behinderten-feindlich.

Die Aktivist*innen stellen diese Vorfälle zudem in Verbindung mit der europäischen Grenzpolitik. Die europäischen Grenzschutzbehörden lassen Menschen im Mittelmeer ertrinken, finanzierten illegale Pushbacks und zeigten damit ihre rassistische Migrationspolitik. Während des Aktionszeitraumes unterstützte das Bündnis daher eine von Asmara’s World organisierte Demonstration zu den Rechten Schwarzer geflüchteter Menschen aus der Ukraine.

Hier gehts zur Pressemitteilung: https://www.ende-gelaende.org/press-release/pressemitteilung-vom-15-08-2022/

Auf unserer Website findet ihr außerdem einen ausführlichen Text zur Polizeikritik, der über die Geschichte und Funktion der Polizei aufklärt und sich ihren Verbindungen zum Kapitalismus, Rassismus und Sexismus auseinandersetzt. Zudem gibt es dort auch mehr Infos zu unseren Aktivistischen Antworten und wie wir uns eine gesellschaftlichen Ordnung ohne die momentane Staatsgewalt vorstellen.

Auf dem Bild steht eine Reihe Polizist*innen einem Finger gegenüber

3. Legalcare 22 – Nachbereitung Repressionen

Habt ihr Fragen oder Post nach der Aktion 2022?
Dann meldet euch unbedingt zeitnah bei: legalcare22@riseup.net
(PGP-Schlüssel)

Das Legal Team für Alle ist die Anti-Repressions-Struktur für die Aktionstage 2015-2021. Meldet euch dort zeitnah, wenn ihr Post o.ä. von Repressionsbehörden zu Aktionen vor 2022 bekommt: legal_team_fuer_alle@posteo.de (pgp-key)

Unterschreibt nichts ohne Rücksprache – GEMEINSAM SIND WIR STARK!
Unsere Solidarität gegen ihre Repressionen!

Weitere Infos zur Anti-Rep Arbeit findet ihr hier: https://www.ende-gelaende.org/rechtliches-2022/

Das Bild zeigt einen gemalten Demonstrationszug der einen Banner mit der Aufschrift 'Proteste im Hotspot der Fleischindustrie' trägt und auf die Aktionstage hinweist.

4. Gemeinsam gegen die Tierindustrie – Camp & Aktion23. – 27.09.

Wir wollen in diesem Jahr erneut unseren gemeinsamen Protest in den Hotspot der deutschen Fleischindustrie, das Oldenburger Land, tragen. Noch umfassender und weiterhin entschlossen – denn der Profit der Fleischkonzerne ist ungebrochen! In der Fleischindustrie bündeln sich zahlreiche gesellschaftliche Probleme: darunter Landraub und Hunger im globalen Süden, Ausbeutung von meist migrantischen Arbeiter*innen und von prekär wirtschaftenden Bäuer*innen, enorme Treibhausgasemissionen und Umweltzerstörung, Unterdrückung und Tötung von Tieren.

Während mehrtägiger Aktionstage vom 23.-27. September werden wir uns der Fleischindustrie entgegen stellen: mit einer Massenaktion und weiteren vielfältigen Protesten, ungehorsam und kreativ, für einen radikalen Wandel des Agrar- und Ernährungssystems.

Wir rufen alle dazu auf, sich den Aktionstagen im Spätsommer anzuschließen! Nur gemeinsam können wir den Ausstieg aus der Tierindustrie erreichen. Lasst uns 2022 zu einer Wegmarke im Kampf für eine solidarische und ökologische Ernährungs- und Agrarwende machen!

Während der Aktionstage wird in Quakenbrück ein Aktionscamp stattfinden. Außerdem planen wir am Samstag, den 24.09. eine große Demonstration in Vechta und in der gesamten Zeit weitere Aktionen in der Region. Bleibt unbedingt auf dem Laufenden und beteiligt euch gern aktiv an der konkreten Ausgestaltung der Aktionen im Sommer – z.B. in unserem neuen Community Space oder als Mitglied des Bündnisses.

Wenn ihr euch an der Planung der Demonstration in Vechta beteiligen, möchtet, könnt ihr uns hierfür gerne eine E-Mail an demo@gemeinsam-gegen-die-tierindustrie.org schreiben.

Weitere Infos findet ihr hier: https://gemeinsam-gegen-die-tierindustrie.org/aufruf-aktionstage-2022/

Das Foto zeigt einen Stand auf dem System Change Camp, in dem Aktivist*innen sich Bücher zum Lesen ausleihen können.

5. Lost & Found

Habt Ihr etwas Wichtiges auf dem System Change Camp verloren? Oder habt ihr daheim in eurem Rucksack etwas gefunden, dass nicht euch gehört? Dann meldet Euch gerne unter lostandfound2022@ende-gelaende.org


News

Aufruf zu Anti-LNG-Aktionswochen!

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