Pressemitteilung vom 16.02.2024

++ No Fracking LNG ++ Bündnis protestiert in Berlin, Kassel und auf Rügen gegen die Inbetriebnahme des LNG-Terminals auf der Ostseeinsel ++

Berlin, Kassel & Rügen, 16.02.2024

Seit einem Jahr wehrt sich die Bürgerinitiative Lebenswertes Rügen gegen den Bau von LNG-Terminals beim Hafen von Mukran auf der Urlaubsinsel Rügen. Im Schulterschluss mit zahlreichen Akteuren der Klimabewegung wie dem Aktionsbündnis Ende Gelände und Fridays for Future Rügen und Berlin finden heute ab 16:00 Uhr erneut Proteste unter dem Motto „No Fracking LNG“ statt. Auf Rügen selbst finden mehrere Aktionen gegen das Flüssiggas-Terminal statt, das in der kommenden Woche den Probebetrieb beginnen soll. Zeitgleich wird auf einer Kundgebung vor dem Ministerium für Wirtschaft und Klimaschutz in Berlin gegen die LNG-Strategie der Bundesregierung protestiert. In Kassel kündigen Aktivist*innen vor dem Sitz der Pipelinefirma Gascade weiteren Widerstand gegen den Ausbau von Gasinfrastruktur auf Rügen an. Mit den Aktionen fordern die verschiedenen Gruppen den sofortigen Gasausstieg. Fossiles Gas und insbesondere LNG steht auch wissenschaftlich in der Kritik. Es gilt als besonders klimaschädlich, weil es wesentlich aus Methan besteht, einem hochwirksamen Treibhausgas.

Dazu Stefanie Dobelstein von der Bürgerinitiative Lebenswertes Rügen:
„Seit nunmehr einem Jahr reißen die Proteste der Bevölkerung auf Rügen nicht ab. Trotzdem erfolgen Genehmigungen im Eiltempo, Bauarbeiten wurden illegal begonnen und die Schonzeit für den Hering beim Pipelinebau von der Firma Gascade missachtet.“

Malte Paschirbe von Fridays for Future Rügen ergänzt: „Der Ausbau von Gasinfrastruktur ist ein Klimaverbrechen und gefährdet die Lebensqualität auf der Insel. Weiterhin stellen wir uns gegen die Vorhaben der Bundesregierung, dieses – sowie weitere acht Importterminals – zu bauen.“

Weiter Maja Schreiner, Sprecherin von Klimagerechtigkeit Kassel:
„Ohne Rücksicht auf Schäden für Mensch und Natur baut Gascade weiter Gaspipelines – und verbaut uns damit den Weg aus der Klimakrise. Der Kasseler Konzern stellt seine Profitinteressen über den Erhalt unserer Lebensgrundlagen. Weltweit eskalieren Waldbrände und Überschwemmungen; immer mehr Menschen werden durch die Folgen der Klimakrise vertrieben oder getötet. Doch Gascade hält am Klimakiller Erdgas fest und arbeitet mit anderen Gaskonzernen fleißig an Kassels Ruf als Gashauptstadt Deutschlands.“

Mit einem vier Meter hohen aufblasbaren Bohrturm vor dem Bundeswirtschaftsministerium machen die Aktivist*innen darauf aufmerksam, dass die aktuelle Politik der Bundesregierung nicht nur die Flüssiggas-Importe nach Deutschland forciert, sondern auch die Ausweitung von Fracking im Süden der USA antreibt.

Dazu Jule Fink, Sprecherin von Ende Gelände:
„Die Bundesregierung übernimmt die dreiste Lüge der Gaslobby, dass wir mehr fossiles Gas brauchen. Dabei ist LNG ein Klimakiller! Besonders übel ist gefracktes Gas, denn Fracking zerstört ganze Ökosysteme und macht Menschen krank. Von den verheerenden Folgen sind besonders indigene und Schwarze Gemeinden in den USA betroffen, wo das LNG gefördert wird. Und wer profitiert? Die Energiekonzerne, die Chemie- und Plastikindustrie. Und dank der Milliarden, die die Bundesregierung an Steuergeldern in diese klimazerstörerische Infrastruktur investiert, sprudeln die Gewinne umso besser. Wir sagen: Schluss damit! Wir brauchen den sofortigen Gasausstieg.“

Auf den Kundgebungen ist auch eine Rede von Christopher Basaldú, einem indigen Anti-Fracking-Aktivisten aus den USA zu hören. Erst kürzlich hat die Klimabewegung in den USA einen Erfolg errungen: Präsident Biden stoppte die Genehmigung weiterer LNG-Exportterminals.

Kontakt:

Stefanie Dobelstein: +49 1523 2091640

Malte Paschirbe: +4917634613300

Maja Schreiner: +491630085934

Jule Fink : +49 163 681 1776

E-Mail: presse@ende-gelaende.org
Website: ende-gelaende.org
Twitter: twitter.com/Ende__Gelaende