Pressemitteilung vom 1.10.2023

+++ Ende Gelände besetzt Baustelle in der Leinemasch +++ “Ausbau des Südschnellwegs zeigt, wie die Klimakrise weiter befeuert wird.“ +++

Hannover, 1.10.2023

Heute haben 45 Aktivist*innen von dem Aktionsbündnis Ende Gelände die Baustelle am Südschnellweg besetzt. Der 1.10. markiert den Anfang der Rodungssaison, in der bei Hannover rund 16 Hektar Wald für den Ausbau des Südschnellwegs zerstört werden sollen. Mit der Protestaktion setzen sich die Aktivist*innen für Klimagerechtigkeit weltweit und eine echte Mobilitätswende ein.

Dazu Charlotte Schmidt von der Ortsgruppe Hannover
„Der Ausbauplan für den Südschnellweg stellt den Profit der Auto- und Straßenbauindustrie über das Wohl der Menschen. Dabei geht es nicht nur um die 16 Hektar Wald, es geht um weitere Straßen und Wälder sowie die Menschen, die jetzt schon extrem unter den Folgen der Klimakrise leiden. Es geht um das kapitalistische System, dass auf der Ausbeutung von Menschen und Ressourcen beruht. Wir wissen, dass an die Politik appellieren nichts bringt, deshalb nehmen wir den Widerstand selbst in die Hand. Für radikalen Veränderung brauchen wir radikalen Protest. Wir sind das Investitionsrisiko!“

Seit Jahren verfehlt der Verkehrssektor die gesetzlich geregelten Klimaziele. Trotz massiver Proteste gegen die Rodungsarbeiten in der Leinemasch hält die Lokalpolitik an dem Ausbau des Südschnellwegs fest. Die Aktivist*innen weisen mit ihrer Aktion darauf hin, dass die Folgen vor allem in den Ländern des Globale Süden zu spüren sind, während die Autoindustrie im Globalen Norden weiterhin hohe Profite macht.

Rita Tesch vom Aktionsbündnis Ende Gelände ergänzt:
„Lokal soll ein Naherholungsgebiet und Lebensraum weichen, global sterben Menschen an den Folgen unseres ausbeuterischen Wirtschaftssystems. Die Welt brennt ab, während wir im Globalen Norden weiter dem Autowahn nachgehen, als wäre diese Krise ferne Zukunftsmusik, die nur die kommenden Generationen betreffen würde. Aber sie ist längst Realität auch jetzt in der Gegenwart. Dieses neokoloniale und kapitalistische System ist, was Menschen und Natur tötet.“

Schon im letzten Jahr wurde ein Teil des Naherholungsgebietes für den Tunnelbau gerodet und die Bauarbeiten haben angefangen. Mit der Besetzung Tümpeltowns und dem damit einhergehenden Protest gegen die Rodung konnte bereits erreicht werden, dass weniger Bäume gefällt wurden als ursprünglich geplant. Dies werten die Aktivist*innen als ein Zeichen, dass sich ihr Widerstand lohnt. Sie kündigen an, dass sie so lange wiederkommen werden, bis der Ausbau gestoppt und nicht weiter gerodet wird.

Kontaktdaten

E-Mail: presse@ende-gelaende.org

Rita Tesch: +49 1578 1094145

Website
www.ende-gelaende.org

Twitter
https://twitter.com/Ende__Gelaende

Auf dem Ende Gelände flickr Account finden Sie Fotos von aktuellen und vergangenen Aktionen. Bei Interesse an einer Nutzung, wenden Sie sich bitte an die dort verlinkten Fotograf*innen: https://www.flickr.com/photos/133937251@N05/albums