Pressemitteilung vom 26.09.2024
++ Ende Gelände blockiert LNG-Terminal in Brunsbüttel ++ „Wir sind das Investitionsrisiko“ ++
Brunsbüttel, 26.09.2024
Gut fünfzig Klimaaktivist*innen von Ende Gelände blockieren seit heute Morgen um 8:30 Uhr den geplanten neuen Anleger für Flüssiggasimporte in Brunsbüttel. Mehrere schwimmende und landseitige Plattformen sind besetzt, sodass die Arbeiten an dem geplanten LNG-Terminal ruhen. Immer wieder macht Ende Gelände mit Aktionen zivilen Ungehorsams an LNG-Terminals auf die klimaschädliche Wirkung von Flüssiggas aufmerksam.
Dazu Jule Fink, Sprecherin des Klimagerechtigkeitsbündnisses Ende Gelände: “Der Ausbau von LNG-Terminals ist ein Klimaverbrechen. Es ist völlig absurd, inmitten der Klimakrise noch mehr schmutziges Frackinggas zu importieren. Das hat nicht nur verheerende Folgen fürs Klima, unter dem Fracking leiden vor allem Indigene und People of Color. Mit unserem Protest stellen wir uns dieser Zerstörung in den Weg: Ende Gelände ist das Investitionsrisiko für Klimakillerkonzerne wie RWE, Uniper oder Wintershall Dea.”
Der Bau der LNG-Terminals ist seit Jahren umstritten. Wissenschaftsinstitute wie das DIW oder das New Climate Institute haben schon früh darauf hingewiesen, dass mit den geplanten Terminals unnötig Überkapazitäten geschaffen werden. Die Bundesregierung hält dennoch an ihren Plänen fest, in den nächsten Jahren in Brunsbüttel ein festes LNG-Terminal zu bauen. Vor einigen Monaten haben zunächst die Bauarbeiten für den neuen Anleger “Jetty-West” begonnen, der für das bereits seit 2023 stationierte schwimmende Terminal “Höegh Gannet” gebaut wird. Dagegen gibt es auch vor Ort Protest.
Christian Barz von der Bürgerinitiative Stopp West Jetty sowie Christian Völker vom Klimabündnis gegen LNG solidarisieren sich mit der heutigen Aktion von Ende Gelände. “Wir finden die Aktion gut”, sagt Völker, denn “die West-Jetty ist ein Brückenkopf zum Leid der Menschen in den Herkunftsländern der Rohstoffe, welche die Industrienation Deutschland für ihr Wohlergehen beansprucht.” Barz, der in Brunsbüttel wohnt, ergänzt: “Die heutige Aktion zeigt, dass der Bau der Jetty nicht nur von den unmittelbar betroffenen Anwohnerinnen und Anwohnern verurteilt wird, sondern auch weit über die Grenzen von Brunsbüttel hinaus für unnötig gehalten wird.”
Auch in den USA gab es bereits massive Proteste gegen den Ausbau von LNG-Terminals und der Ausweitung von Fracking. Daraufhin hatte Präsident Biden im Januar ein Moratorium für die Genehmigung neuer LNG-Terminals in den USA verhängt.
Ende Gelände ist durch Massenaktionen rund um die deutschen Braunkohlereviere bekannt geworden, an denen sich meist mehrere tausend Menschen beteiligten. In den letzten Jahren hat Ende Gelände immer wieder gegen den Ausbau von Gasinfrastruktur blockiert. Es ist bereits die vierte Blockadeaktion des Aktionsbündnisses in Brunsbüttel.
Kontaktdaten
Jule Fink: +49 1521 4512220
Christian Barz: +49 1522 905 1816
Christian Völker: +49 178 1657257
E-Mail: presse@ende-gelaende.org
Website: www.ende-gelaende.org
Twitter: https://twitter.com/Ende__Gelaende
Auf dem Ende Gelände flickr Account finden Sie Fotos von aktuellen und vergangenen Aktionen. Bei Interesse an einer Nutzung wenden Sie sich bitte an die dort verlinkten Fotograf*innen: https://www.flickr.com/photos/133937251@N05/albums