Newsletter #37: Unser Wunschzettel fürs Klima

In diesem Newsletter findet ihr Anregungen, wie ihr selbst Teil der Klimagerechtigkeitsbewegung sein könnt und worauf wir uns im nächsten Jahr schon jetzt freuen!

Liebe Menschen,

wie schön wäre es, wenn wir den sofortigen Kohleausstieg auf unseren Wunschzettel schreiben könnten und er sodann von ein paar rotnasige Rentiere galoppierend herbeigebracht würde. Schade schade, so einfach ist das wohl nicht. – Aber eher glauben wir daran, dass der Weihnachtsmann die Lösung für die Klimakrise bringen wird, als diese Bundesregierung. Sie hat sich selbst für UN-Maßstäbe fürchterlich blamiert, als sie mit leeren Händen zum Klimagipfel nach Katowice reiste: Die Kohle-Kommission hatte nicht geliefert. Und das, während rundherum die Hütte brennt. Unfassbar. Stattdessen beschäftigen sich die Regierenden lieber mit neuen Polizeigesetzen, die uns das Leben schwer machen sollen oder setzen kritische Vereine wie die Rote Hilfe e.V. unter Druck. Es bleibt also weiterhin an uns, Kohleausstieg und Klimagerechtigkeit selbst in die Tat umzusetzen, und all das, was sonst noch auf unseren Wunschzetteln steht, nicht aus den Augen zu verlieren.

In diesem Newsletter findet ihr Anregungen, wie ihr selbst Teil der Klimagerechtigkeitsbewegung sein könnt und worauf wir uns im nächsten Jahr schon jetzt freuen: Spannende Aktionspläne rund um die Kohle-Kommission, das erste Ende Gelände Treffen 2019 in Freiburg, die gemeinsame Strategiekonferenz in Kassel, das Wachsen der konkreten Vision eines europaweiten Aufstandes für Klimagerechtigkeit und, und, und…
– und vorher wünschen wir euch und uns eine ruhige Zeit zum Atemholen und Energietanken!

1. Hej Koko, jetzt abschalten! Ortsgruppen machen mobil
2. Ende Gelände Auftakt-Treffen 15.-17. Februar 2019 in Freiburg
3. Aktions- & Strategiekonferenz 11. – 13. Januar 2019 in Kassel
4. Solidarität mit der Roten Hilfe – Mitglied werden
5. Europaweiter Aufstand für Klimagerechtigkeit – By 2020 we rise up

1. Hej Koko, jetzt abschalten! Ortsgruppen rufen zu dezentralen Aktionen auf

Die sogenannte Kohlekommission (offiziell betitelt als „Kommission für Wachstum, Strukturwandel und Beschäftigung“) kommt langsam zu ihrem Abschluss. Doch welches Endergebnis auch immer am 1. Februar 2019 präsentiert wird, es wird wohl kaum mit dem 1,5°C-Ziel oder gar Klimagerechtigkeit vereinbar sein. Stattdessen sieht es ganz so aus, als könnte die Kohlelobby mal wieder ihre Interessen durchsetzen. Die Abschaltung von Kohlekraftwerken soll erst nach 2020 beginnen, zudem mit hohen Entschädigungen und nur im Einverständnis mit den Konzernen. Das bereits unzureichende CO2-Reduktionsziel 2020 würde damit aufgegeben. Nichtsdestotrotz wird zweifellos versucht werden, das Ergebnis der Kohlekommission als „Konsens“ darzustellen, der die gesellschaftliche Auseinandersetzung um die Kohle beendet. Doch darauf lassen wir uns nicht ein! Ende Gelände Ortsgruppen und weitere lokale Klimagerechtgkeits-Gruppen rufen darum zu dezentralen Aktionen anlässlich der Veröffentlichung des Abschlussberichts der „Kohle-Kommission“ auf. In einem koordinierten Aktionszeitraum vom 1.-10. Februar werden in ganz Deutschland vielfältige Aktionen stattfinden. Denn Kohleausstieg bleibt Handarbeit!


2. Ende Gelände Auftakt-Treffen vom 15.-17. Februar 2019 in Freiburg

Vom 15.-17. Februar findet das nächste Ende Gelände Treffen statt, diesmal in Freiburg. Das Treffen ist der Auftakt für unsere bundesweiten Aktivitäten im neuen Jahr; hier werden wir konkrete Pläne für 2019 diskutieren. Gibt es wieder eine bundesweite Massenaktion gegen Kohle? Wo und wann und zu welchem Anlass? Das Treffen ist eine gute Gelegenheit für Interessierte, um das Ende Gelände Bündnis kennenzulernen und in den Vorbereitungsprozess einzusteigen. Wir brauchen dich! Wenn du dich schon vorher im lokalen Rahmen einbringen möchtest, melde dich bei der Klima- bzw. Ende-Gelände-Gruppe in deiner Nähe.


3. Aktions- und Strategiekonferenz vom 11. – 13. Januar 2019 in Kassel

Zum Jahresbeginn seid ihr herzlich eingeladen zur Aktions- und Strategiekonferenz der Klimagerechtigkeitsbewegung für den deutschsprachigen Raum in Kassel. Anknüpfend an die Strategiekonferenz im August diesen Jahres auf dem Klimacamp im Rheinland kommen vom 11.-13. Januar viele Menschen und Akteur*innen zusammen, um sich miteinander auszutauschen. Wir wollen analysieren, wo wir als Bewegung gerade stehen, wo wir im Jahr 2019 hin wollen und was es dafür braucht. Dabei wird es nicht nur um Kohle gehen, sondern auch um Aktionen gegen die Auto- und Flugindustrie, gegen industrielle Landwirtschaft und um andere Facetten der Klimagerechtigkeitsbewegung und natürlich um die Frage, wie wir gut
zusammenarbeiten und langfristig widerständig bleiben können. Bitte bis zum 02.01.19 hier anmelden!

Zur Einstimmung ist die Dokumentation der ersten Strategiekonferenz sehr zu empfehlen… eine super Lektüre für die Weihnachtstage! Bei Fragen oder wenn ihr das Vorbereitungsteam unterstützen wollt: strategie2019@riseup.net

4. Solidarität mit der Roten Hilfe – jetzt Mitglied werden

Angeregt von Innenminister Horst Seehofer wird gerade öffentlich ein Verbot der Roten Hilfe diskutiert. Dies alarmiert uns und veranlasst uns dazu, auf die Wichtigkeit von AntiRepressions-Arbeit hinzuweisen: Die Rote Hilfe e.V. ist ein bundesweiter linker Rechtshilfe-Verein und unterstützt Menschen, die aufgrund ihrer politischen Aktivität mit Repression konfrontiert sind. Immer wieder werden auch Aktive der Klimagerechtigkeitsbewegung von der Roten Hilfe unterstützt, z.B. finanziell bei Kosten für Gerichtsverfahren und Anwält*innen. In den letzten Jahren haben sich auch kleinere autonome AntiRepressions-Gruppen wie das „Legal Team für Alle“ gegründet, die ein fester Bestandteil und gefragter Anlaufpunkt auf den Klimacamps geworden sind. Damit auch künftig keine*r mit juristischen Streitereien allein fertig werden muss, braucht es kollektive Strukturen wie die Rote Hilfe. Mit unserem Solidaritätsaufruf „Ende Gelände der Repression – Schafft Rote Hilfe!“ möchten wir dazu beitragen, diesen wichtigen Verein zu unterstützen und gemeinsam für besinnlichere Zeiten zu sorgen.

Alle freiheitsliebenden Menschen sind eingeladen den Soli-Aufruf zu verbreiten und am besten selbst in die Rote Hilfe einzutreten [https://www.rote-hilfe.de/index.php/aktiv-werden/mitglied-werden]. Ihr wollt den Aufruf als (Klima-)Gruppe oder Organisation unterstützen und mit eurem Namen auf der Ende Gelände Homepage genannt werden? Dann schreibt an die Homepage-AG.


5. Europaweiter Aufstand für Klimagerechtigkeit – By 2020 we rise up

Klimagerechtigkeitsgruppen in ganz Europa planen zur Zeit eine gemeinsame langfristige Mobilisierung, die im Jahr 2020 in einem riesigen Aufstand für Klimagerechtigkeit und Systemwandel gipfeln soll. Überall in Europa werden Massen von Menschen ihren Protest an die Orte der Zerstörung tragen, sie werden Kohlehäfen und Gaspipelines blockieren, Flughäfen und Mega-Ställe, Banken und Grenzregimes. Über das Jahr 2019 hinweg wird diese Mobilisierung allmählich aufgebaut; neue und auch kleine Gruppen haben Zeit, sich zu gründen, Erfahrungen mit ersten Aktion zu machen und von bereits bestehenden Gruppen zu lernen. Nicht weniger als fünfzehn Gruppen aus sieben Ländern unterstützen schon jetzt „By 2020 we rise up“, darunter auch Ende Gelände – und es werden immer mehr.

Folgt „By 2020 we riseup“ auf Twitter oder werdet mit eurer Gruppe Unterstützerin! Meldet euch bei: by2020we@riseup.net
IHR macht die Pläne, die in euren regionalen politischen Kontext passen. Das 2020-Netzwerk verknüpft und macht sichtbar. Gemeinsam entsteht ein großes Bild einer Bewegung für Klimagerechtigkeit mit all ihren Facetten.

Viele Grüße und massig Erholung,
Eure Newsletter-Redaktion


News

NEWSLETTER KLIMA-ANTIREPRESSION # 24 – März 2024

31. März 2024 Hallo, es gibt eine Menge Neuigkeiten: Nach der Lüterzath-Räumung trudeln jetzt die ersten Verhandlungstermine ein, das Hafturteil gegen ein*e BlockNeurath-Aktivist*in wurde aufgehoben, aber auch sonst gibt es jede Menge Prozesse, von denen wir vermutlich nur einen Bruchteil thematisieren können. Für die Weiterbildung haben wir uns diesmal mit dem Vorwurf der Nötigung beschäftigt, der uns vor allem bei der Verfolgung von allen möglichen Blockaden beschäftigt. Und natürlich: AntiRRR gibt es jetzt schon über 10 Jahre. Aber lest selbst. Weiterlesen ...