Sani-Konsens – Konsens für Sanis bei EG
Selbstverständnis
Wir verstehen uns als Teil der emanzipatorischen und linksradikalen Bewegung. Konkret stehen für uns die Kernpunkte Gesundheit und Antirepression im Vordergrund.
Die verbindende Klammer finden wir in der Solidarität mit kämpferischen Bewegungen von links und unten. Im Umgang miteinander und mit Patient*innen zeigen wir uns transparent und bemühen uns um offene und aware Kommunikation. Wir beachten die individuellen Bedürfnisse und Wünsche, vor allem in Bezug auf Ansprache und Behandlungsverlauf. Wir erfragen, sofern möglich, einen Individualkonsens für jede Behandlung und zeigen auch dabei eigene Kompetenzen und Unsicherheiten auf. Wir zeigen uns solidarisch mit anderen emanziptorischen (Sani-)Strukturen und bemühen uns um eine gute Zusammenarbeit.
Sollte es zu Situationen kommen, in der das Leben eines Menschen akut bedroht ist, ermächtigen wir uns, nach strenger Abwägung, einen Menschen auch ohne Konsens in die staatliche Gesundheitsversorgung einzubinden oder invasive Maßnahmen nach unserem Ermessen zu treffen (z.B. RTW rufen bei bewusstloser Person). Verschreibungspflichtige (Notfall-)Medikamente geben wir immer und ausschließlich nach einem 4-Augenprinzip, selbst wenn unsere Qualifikation dies nicht erfordern würde (z.B. als Ärzt*in).
Wir handeln stehts nach neuestem wissenschaftlichem Stand und reflektieren unsere Kompetenzen ständig. Wir sind ehrlich mit unseren Qualifikationen und Kompetenzen und sind uns unserer Verantwortung bewusst. Wir vermeiden die Zusammenarbeit mit der Polizei oder Diensten, die mit der Polizei kooperieren könnten. Der Schutz der persönlichen Daten unserer Patient*innen hat höchste Priorität. Wir erheben in keinem Fall persönliche Daten wie Klar- oder Deadnames.
Für unsere Arbeit verlangen wir kein Geld, wir finanzieren uns primär über Spenden.
Wir arbeiten ausschließlich nüchtern.
Wir beachten die allgemeinen Regeln zur Arbeit in Sanizelten (z.B. auf Camps).